Vassileoniko

 

Vassileoniko liegt etwa 6 km von Chios Stadt entfernt in südwestlicher Richtung und sehr nahe dem Gebiet von Kambos. Seinen Namen hat es von einem König, der seine Residenz in diesem Dorf hatte. Er ist eine Kombination der Wörter „Vassileon“ (König) und „Oikos“ (Heimat).

 

Ein zerstörerisches Erdbeben im Jahr 1881 legte das ganze Dorf in Schutt und Asche. Nach dem Buch „The History of Chios“ von Zolotas gab es zuvor im Dorf ein paar Häuser und eine Kirche im Zentrum der Dorfes. Das ist der Tempel des Heiligen Georgios, ein kleines Gebäude mit nur zwei Fenstern, das auch heute noch steht. Nach dem Erdbeben entschied sich die Bevölkerung jedoch dafür, eine größere Kirche zu errichten. Eine andere Version besagt, dass das Dorf vor dem Erdbeben lediglich aus drei Häuser nahe der Burg von Doxara bestanden hatte, die im Besitz der Ehefrau des Sultans (Valide Tsiflik) waren.

 

Die Güter des Sultans wurden jährlich in Form einer Steuer an seine Frau vermietet, die 200 Münzen betrug. Die Mieter waren – ebenso wie die Bewohner von Dafnona und Karyes – verpflichet, das Aquädukt der Stadt zu pflegen und zu nutzen. Familien aus dieser Gegend kamen nach dem Massaker von 1770 auf der Peleponnesischen Halbinsel nach Chios und ließen sich in Vassileoniko mit der Erlaubnis des türkischen Aufsehers Aghas nieder. Für alle anderen blieb der Zugang zum Dorf, das mit Toren abgeriegelt war, versperrt.